Freitag, 31. Dezember 2010

Den Schädel amtlich verwöhnen




So, Ihr Freaks...Reicht für dieses Jahr, kippt amtlich und seid gut drauf - extrem gut drauf. Morgen sieht es schon wieder ganz anders aus, Ihr ramponierten Schädelbrummer. Wenn alle Stricke reißen, macht es Euch vor der Klo-Schüssel richtig gemütlich, ansonsten hilft Acetylsalicylsäure...

Sonntag, 26. Dezember 2010

Ehrsucht

Hingabe

beharrlich gegen den Strom schwimmend - selbstloser, unermüdlicher Einsatz
und doch gekränkt, getrieben, gedemütigt, gepeinigt;

Eitelkeit

fortwährend angriffslustig agierend – tiefgreifender, virtueller Nutzen
und doch verloren, verraten, verdammt, vergessen;

Losung

weiterzu hartnäckig der Obrigkeit trotzend – systematischer, nachhaltiger Druck
und doch zermürbt, zerrissen, zertrümmert, zerfetzt;

Depression

gedankenverloren unkontrolliert stierend – kaftloser, irrealer Eifer
nicht wirklich tot und doch angezählt, abgehetzt, aufgerieben, aussortiert;


und doch, doch, doch … im Geiste verborgen nimmermüde;
uferlos-rebellisch, ambitioniert.

Freitag, 24. Dezember 2010

Whiskey und Girls

Ian Fraser "Lemmy" Kilmister hat es doch tatsächlich geschafft: 1.000 Frauen am Start, jeden Tag eine Pulle Whiskey und schon wird man 65. Glückwunsch! So macht man es wohl...Für Euch zwei Motörhead-Klassiker zum Fest.




Ace of Spades




Rock 'n' Roll

Sonntag, 19. Dezember 2010

Ins Mikro gehaucht



Eartha Kitts Santa Baby...wenn es überhaupt einen W-Song gibt, der kickt, dann dieser...erotik pur...

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Ungebremst kapituliert



Die Todespiste hinab, tausend Huckel mitgenommen, Schmerzen ohne Ende und Schnee en masse inhaliert: Es reicht, die Wintersaison ist bereits nach nur einer Tour schon wieder beendet...

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Klub 27

Bevor ich es vergesse...Jim Morrison wäre heute übrigens 67 Jahre alt geworden. 1971 starb er im Alter von nur 27 Jahren in Paris. Auch Jimi Hendrix, Janis Joplin, Brian Jones und Kurt Cobain ereilte im gleichen Alter dasselbe Schicksal. Sie alle gehören demnach zum mystischen Klub 27. Doch Ehre wem Ehre gebührt: Jim Morrison und die Doors mit einigen Klassikern:

People are strange



Touch me



Break on through



Light my fire



Alabama Song



The End

Fünf Schüsse

Der Wahnsinnige ("Do it, do it, do it...): Heute vor 30 Jahren feuerte Mark David Chapman aus seinem 38er Revolver satte fünf tödliche Schüsse auf die Beatles-Legende John Lennon ab. Für zahlreiche Fans war es damals eine zutiefst schockierende Nachricht. Ein Albtraum.

Imagine: Zum Auftakt gibt's "Give me some truth" (1971) in der 1979er Cover-Version der Punk-Rock-Band Generation X.



Jealous Guy



Instant Karma

Montag, 6. Dezember 2010

Lausig-rattiger Nik

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Wat für'n Rattenfraß




Kalte Pizza, kalte Fritten mit Ketche: Wenn der Feierabend ruft, muss man mal 'was amtliches Essen. "Kulinarische Köstlichkeiten, wenn ich das schon höre. So ein Quatsch". Als wahrer Genießer muss man halt über seinen Schatten springen. Rattenfraß eben. Reier, reier...Bien aproveché!

Freitag, 26. November 2010

Revoluzzer




Einst war er ein Top-Kicker bei ManU, dann widmete er sich der Schauspielkunst zu und nun scheint er gar ein echter Revoluzzer zu sein: Der Franzose Eric Cantona verkündet in seiner Videobotschaft, wie man eine echte Revolution anzetteln könnte.

Seine Idee, um das System unserer Gesellschaftsordnung, die auf den Machtpfeilern von Banken beruht, kippen zu können: 2o Millionen Menschen sollten an einem Tag, auf einen Schlag ihre Konten platt machen. Dann würde das System fallen, so Cantona. "Ohne Waffen, ohne Blut." D-Day ist der 7. Dezember. Nur zu.

Ohne Worte...

Mittwoch, 24. November 2010

Der Tastenmann und die Krise



Er steht unter Strom, richtet einen dringenden Appell an seinen Geist, doch der hat keinen Bock zu kommunizieren. Mmmh, Blockade pur. Was soll's! So geht es vielen, die in die Tasten hauen müssen oder wollen.
Nichtsdestotrotz wird sein Geist mit Schudzuweisungen konfontiert, das unberechenbare Wesen rächt sich und straft den Mann, indem es ihn mit seiner kolossalen Unruhe nahezu vergiftet. Sein Kopf ist schwer und leer - nichts geht mehr. Krise! Brain-Error!

Freitag, 19. November 2010

Total platt



Reicht. Fertsch. Wochenende: ausgequetscht, ausgepresst, ausgelaugt, ausgelutscht, ausgepowert, ausgemergelt. Total platt eben...

Samstag, 13. November 2010

Traditionell wie im Rausch



Auch wenn man sonst nicht allzuviel zu lachen hat, wenn Gladbach in Köln antritt, heißt das zumeist, dass man sich ein Dauergrinsen einmeißeln lassen darf. Zum 21. Mal im 39. Spiel gab's einen Sieg...wunderbar... 4:0...wenigestens gegen die Brüder läuft es traditionell hervorragend.

PS. Schöner Auftakt für Arminia Ewald: zwei Eigentore helfen, so packt man's...

Mittwoch, 10. November 2010

Der Bohrer des Schreckens

Den ganzen Tag über wähnt er sich bereits in der Vorhölle - zumindest gedanklich gesehen. Immer und immer wieder muss er daran denken, malt sich die schlimmsten Horrorvisionen aus und stößt lauthals fluchend Schreie im tiefen Brustton seiner qualvoll nach außen dringenden Überzeugung. Angst. Nackte Angst macht sich in ihm breit. Die Nerven liegen blank. Noch 30 Minuten, dann sollte sein Martyrium beginnen. Ein Stahlbad - im wahrsten Sinne des Wortes.





Zitternd nimmt er den Kuli in die Hand, schreibt noch schnell ein paar Notizen in seinen Block, versucht sich abzulenken, denkt nach, will zum Telefonhörer greifen, um seinen Termin bei seiner neuen Zahnärztin, neuen, blutjungen Zahnärztin abzusagen. Doch der Mut fehlt ihm. Als sich sein Blick zur Uhr wendet, weiß er ganz genau: Es gibt kein Entrinnen. Die Dentophobie hat sich tief in sein Bewusstsein eingegraben.

Hyper-Nervös steigt der Jammerlappen schließlich aufs Fahrrad, tritt in die Pedalen wie ein Berserker auf Adrenalin und grübelt währenddessen was sein Hirn noch so her gibt. Nach rund 500 Metern erreicht er das Horror-Haus. Ein durch und durch mulmiges Gefühl beschleicht ihn von hinten eindringend, so als würde seine Achillessehne von einem Stollenschuh durchtreten. Er bringt es kaum fertig sein Rad abzuschließen. Seine Hände spielen ihm einen Streich.

Als er den Fahrstuhl betritt, sieht er im Spiegel sein aschfahles Gesicht. Tiefe Furchen, die an den Marianen-Graben im phillipinischen Meer erinnern, durchziehen seine Stirn. Die Augäpfel stechen heraus, drohen beinahe zu platzen. Er ist mit den Nerven runter. Dann der kurze Klingelton, er hat den zweiten Stock erreicht. Die Tür öffnet sich, er schlendert unbeholfen den langen Flur entlang. Am Praxiseingang hält der Mann, den sie von "Angst zerfressen" nennen, kurz inne. Seine linke Faust macht mit ihm jedoch was sie will. Er klopft. Eine starre Affekthandlung.

Gedankenverloren tritt er schneidig ein, so, als wäre alles nur ein Traum. Als ihn die Sprechstundenhilfe begrüßt, sieht er ihre strahlend weißen Zähne. Zähne, die er noch nie in so einer Reinform erblicken durfte. Er kniet symbolisch gesehen nieder. Ihre Freundlichkeit zerreißt ihm beinahe sein Herz. Er wimmert. Sie wiederum ignoriert ihn völlig und legt ihm gnadenlos Unterlagen vor, die er umgehend ausfüllen soll.

"Mir wird schlecht", dringt es brachial aus ihm heraus. Sämtliche Horrorkrankheiten sind auf dem Schriftstück aufgelistet. "Schön, dass man daran erinnert wird", denkt er, um mit dem gleichen Atemzug die ersten Symptome aller erwähnten Krankheiten aufeinmal zu verspüren. Die Schweißperlen rinnen hinab. Er ist von Sinnen. Erst recht, als er aus dem Nachbarzimmer das Schreien eines Leidensgenossens hört. Ein Zeichen. Das Schreien artet in Gebrüll aus. Er hält sich die Ohren zu und blickt permanent in Richtung Horror-Zimmer. Das Gebrüll ist dermaßen eindringlich, so eindringlich, dass er den Bohrer des Schreckens schon selbst in seinem achso zarten Mundwerk spüren kann. Ihm reicht's. Stolpernd verlässt er flugs die Praxis mit wehenden Fahnen. So wehend, dass er selbst seine Krankenkassen-Karte vergisst. Pech gehabt. Er muss wieder hin.

Horror pur: The Brno Dental Drill Massacre

Sonntag, 31. Oktober 2010

Grusel-Ratte



Heute sind wieder ein paar düstere Boys und Girls unterwegs. Halloween ist angesagt. Musikalisch gibt's für Euch die Misfits mit dem gleichnamigen Klassiker...

Samstag, 30. Oktober 2010

50 Jahre Maradona

Der Futiklub philosophiert unter anderem über den größten Fußballer aller Zeiten:

Teil I:




Teil 2:




Glückwunsch Diego!

Schnauze voll - Ya basta!



Fußball, immer wieder dieser verdammte Fußball. Kreuzweise können mich meine Clubs im bezahlten Fußball allmählich. Liga 1: Platz 18, Liga 2: Platz 18, englische Liga: Platz 20, die Liste ließe sich wohl beliebig fortsetzen...Tabellenletzter, das geht runter wie Öl. Ich glaub', langsam ist es soweit: Diesem Sport kann man eigentlich nur den Rücken kehren...Verzweiflung pur...Verärgerung kolossal. Pfui!!!!!!!!!

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Paranoid

Trash pur, Vol. I

Grenzen des schlechten Geschmacks gibt es in der Regel nicht. Auch Cindy & Bert bilden da keine Ausnahme. Ein wahrer Klassiker wie ich meine...genießt ihn in oder mit vollen Zügen, ojo...Wuff, wuff!

Dienstag, 21. September 2010

Back To The Roots VI

Heute: Jimi Hendrix

Er ist und bleibt eine Kultfigur. Seine besondere Art die Gitarre zu quälen, wird stets in Erinnerung bleiben. Wenn Jimi Hendrix sein Instrument, das Objekt seiner persönlichen Begierde, in die Hand nahm, war er in einer anderen, fernen Welt. Der Gitarre war er hörig, genauso wie sein Publikum ihm abgöttisch verfiel. Es ist zwar bereits ein paar Tage her, doch am 18. September hat sich sein Todestag zum 40. Mal gejährt. Jimi Hendrix, eine unvergessliche Ikone. Seht selbst, ein paar seiner Klassiker...als Schmakerl gibt's noch eine Doku obendrauf: Sein letztes Konzert fand am 6. September 1970 auf Insel Fehmarn statt...



Purple Haze




All Along The Watchtower



The Wind Cries Mary



Voodoo Chile



Foxy Lady





Fehmarn I



Fehmarn II



Fehmarn III





Dienstag, 7. September 2010

Lehrmeister Scola

Fantastisch. In einem wahren Basketball-Krimi haben die Argentinier Brasilien während der WM in der Türkei im Achtelfinale mit 93:89 bezwungen. Luis Scola war auch heute wieder abgezockt ohne Ende. 37 Punkte, phänomenal! Muchas gracias. Doch auch die Brasilianer hätten es packen können, wenn sie in der Endphase Nervenstärke gezeigt hätten. Jetzt geht's für Argentinien am Donnerstag im Viertelfinale gegen Litauen. Ohnehin wie ich meine eine hochinteressante WM. Die Türken spielen auch einen super-guten Ball...bei dem Amis ist das wohl klar. Was meint ihr, wer wird Weltmeister?

Dienstag, 31. August 2010

Sternhagelvoll und zugedröhnt

Er hat Schmacht, fetten Nikotinschmacht. Weil keine Blättchen am Start sind, macht er um 17.30 Uhr Feierabend und fährt mit dem Rad zum Dealer seines Vertrauens. Er sollte dabei keinen guten Riecher haben.

Als er die Tür aufreißt, wundert er sich extrem, kratzt sich am Schädel und denkt: "Wow, ganz schön konkret hier." Nachdem er sich aus den Fanschal-Fängen befreit hatte, warum auch immer die Utensilien da hingen, sieht er plötzlich den kopflos, planungslos und gleichzeitig ahnungslos wirkenden Chef-Zigaretten-Meister und Lotto-Jackpott-Junkie umherirren. "6 aus 49?" säuselt es aus ihm heraus. In vier Metern Entfernung steht der Mann, der einfach nur Blättchen kaufen will, verwirrt am Tresen. "Was geht hier denn ab?", denkt er fragend. "Nee, ich brauche acht Mal Spezial Papier." "Achso, sagen se das doch gleich", meint der nasal sprechende Kolben-Fetischist.

Der Kippen-Fachmann rennt los, fragt nochmal nach, wie viel Papers er haben will, stirrt ins Leere und bückt sich schließlich. Seine situative Orientierungslosigkeit ist greifbar. "Wie viel Blättchen wollen se?", fragt er erneut. Die Augen des mittlerweile genervten Feierabend-Manns rollen. Als ihm der Herr der Glimmstengel dann auch noch acht Päckchen Hülsen auf dem Tresen serviert, ist klar: "Mit dem Typen stimmt etwas nicht." Sternhagelvoll, bis zum Anschlag. Der Zugedröhnte glänzt mit gefühlten 3,7 Promille. Ein Whiskey-Korn-Pils-Gemisch entfaltet sich. "Wow, der ist amtlich drauf. Ist wohl kein Kostverechter, wa?". Er wankt, schwankt, fällt aber nicht um, als der Mann, der bloß Blättchen haben will, nocheinmal seine Forderung nachhaltig aufrecht erhält. Schließlich legt der von Alkoholexzessen-Gezeichnete eine Packung Jägermeister auf den Tisch und meint: "Jetzt ist es auch egal". "Gutes Stichwort", denkt der mittlerweile ohne guten Riecher auskommende blättchenlose Typ und zieht von dannen. Adios oder doch eher Prost?

Montag, 16. August 2010

Endlich daheim

Freitag, 30. Juli 2010

Idylle pur

Das Leben ist schön...

Freitag, 16. Juli 2010

Tonnenschwer und federleicht

Kartons gepackt und die Schlepperbande wartet bereits jetzt voller diebischer Vorfreude darauf, Treppe rauf, Treppe runter endlich Hand anlegen zu können. Ich bin jetzt schon kolossal fertig!

Sonntag, 11. Juli 2010

Tristesse in Orange


Drei Finals, drei niederländische Niederlagen. Spanien hat's gemacht. Asi es la vida...

Mittwoch, 7. Juli 2010

Traum geplatzt

Ohne Chance, total gehemmt und hoffnungslos unterlegen: Spanien bleibt der Angstgegener, die Ballsicherheit der Iberer war kolossal und übermächtig beeindruckend! Es bleibt dabei: 54, 74 und 90, nix mit 2010. Dennoch: Respekt für den gesamten WM-Auftritt.

Dienstag, 6. Juli 2010

Der diebische Volksheld



Rächen die Niederländer heute die Ghanaer? Noch weiß es niemand. Aber Fakt bleibt, dass der Uruguayo Suarez den Afrikanern im Viertelfinale der WM den Sieg gestohlen hat. In seiner Heimat ist er fortan ein Volksheld. Er selbst zelebriert den gehaltenen Ball nach wie vor. Unsportlich oder einfach nur abgezockt? Was meint Ihr?

Samstag, 3. Juli 2010

Entzaubert, demoralisiert und gedemütigt
























Zermalmt, zermürbt, zerquetscht und aufgeknüpft: Was für eine bittere Pille für die Argentinier. Deutschland ist obenauf - glasklar und verdient. 4:0, wer hätte das gedacht? Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. 4:0, Glückwunsch! Dann packt es jetzt aber auch...

Freitag, 2. Juli 2010

Letzte Hoffnung Trikotfarbe

Beim argentinischen Pendant des kickers, "Ole", hegen die Redakteure die Hoffnung, dass die Maradona-Elf in ihrem traditionellem Outfit himmelblau-weiß-gestreift bessere Karten hat zu gewinnen, als mit den sogenannten Auswärtstrikots. 1986 sprang ein Sieg im Endspiel heraus und zuletzt auch im Testspiel. 1990 verlor die Albiceleste in den dunkelblauen Trikots gegen Deutschland genauso wie 2006. Argentinien spielt am Samstag im Viertelfinale der WM übrigens in ihren Heimtrikots.

Sonntag, 27. Juni 2010

Zum Brechen


Aufstehen, duschen, frisches Shirt an und dann ordentlich zukotzen lassen. Mmmh, kann ein Morgen schöner sein? Herrlich.

Dienstag, 22. Juni 2010

Fan

Freitag, 18. Juni 2010

Blankes Entsetzen


Schiri hart, unvermögen und ohne Durschlagskraft: So bitter die 0:1-Schlappe Deutschlands gegen Serbien auch ist, heißt es nun zu zeigen, wo der Hammer hängt: Siegen oder fliegen!

Donnerstag, 17. Juni 2010

Por el titulo




Higuain abgezockt, Heinze souverän, Aguero absolut belebend: Argentinien hat das erwartete Ausrufezeichen gegen ängstliche Südkoreaner mit einem wunderbaren 4:1 gesetzt. Der Weg zum Titel ist noch sehr sehr weit, aber die Duftmarke weht durch die Welt. Eine Augenweide. Und wenn Messi endlich seinen ersten Treffer landet, nicht auszudenken, was dann passiert- vorerst Glücksgefühle pur. Argentina, Argentina, Argentina - mi corazon.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Zug um Zug

Schmachtalarm: Nervös nesteln sie in ihren Taschen und zappeln aufgeregt hin und her, denn sie wissen, gleich kommt ihr großer Augenblick.

Als der Zug zum Stehen kommt, die Türen sich öffnen, dampft es schon aus der Luke heraus. Sie freuen sich diebisch und gönnen ihrer akut-faltigen Haut ein Mehr an tiefschwarzen Rändern, die sich bis zum Hirn hin wie eine Schlucht ihren Weg bahnen. Die Zigaretten-Junkies durchpusten ihre Lungen, laufen kurzzeitig blaun an, saugen aber dennoch genüsslich hechelnd, wenngleich unter enormen Zeitdruck stehend, hastig Zug um Zug an ihrem Glimmstengel.

Der Filter ist in Nullkommanix heiß geraucht und vom Druck der mittlerweile orange-gelbfarbenen Finger zusammengpresst. Das Herz rast und pumpt das bittersüße Nikotin-Gift durch den gesamten Körper. Nach 64 Sekunden ist fast alles vorbei. Die Trillerpfeife der Schaffnerin ertönt. Ein gellendes Pfeikonzert macht dem Raucher zu schaffen. Seine Lungenflügel stimmen mit ein. Doch weiß der Schmöker-Fritze, dass er auf den nächsten Kurz-Stopp warten muss, ehe er sich die nächste Dröhnung verpassen kann. Doch noch kurz bevor sich die Höllen-Tür verschließt, inhalieren die Schmachties nocheinmal kräftig. Durch den letzten verbleibenden Schlitz schnippen sie schließlich ihr Mordwerkzeug auf den Bahnsteig. Und dann darf endlich ordentlich abgehustet werden. Was will man mehr? Röchel - Röchel heißt es schließlich beim Kaffee!



Mittwoch, 9. Juni 2010

Imperialistische Parasiten

Die Nacht war hart. Nachdem er im Schlafwettbewerb klar den Kürzeren gezogen hat und stattdessen wandelnd durch die Bude gestromert ist, war am Morgen klar, dass er sich wie gerädert fühlen musste. Als er sich dann doch in der Lage fühlt endgültig aufzustehen, bewegt er sich gemächlich Richtung Schlafzimmertür. Er bleibt stehen und streckt sich ausgiebig. Doch plötzlich durchdringt ihn ein komisches Gefühl.


Er blickt zu seinen Füßen und sieht das gesamte Ausmaß des Dramas: Eine bewgende Masse in Form einer Armee bahnt sich den Weg entlang seiner Wadenbehaarung in Richtung Genitalbereich. Er hüpft, springt und Flucht ohne Ende als er sich am gesamten Körper anfängt zu kratzen. Kolonnen von Ameisen versuchen ihn zu kolonialisieren. Das Urinat der Biester nagt jämmerlich an ihm, während er in einer komischen, nennen wir es Kot-Pfütze, steht. Wie von Sinne streift er sich die Viecher vom Leib und holt flugs den Sauger.

Doch weil er zwischen den normalen Streitkräften zudem die fliegende Variante entdeckt, ist der zu erledigende Job kein leichtes Unterfangen. Schließlich gelingt es ihm dennoch, wobei er, als er in die Küche vordringt, eine weitere Dringlichkeitssaukaktion starten muss. Völlig fertig rennt er unter die Dusche und denkt nach. Denn er weiß, er muss erst das Nest ausräuchern. Doch wie? Haarsträubende Ideen zermartern sein Hirn. Die Chemie-Keule scheint die naheliegendste Lösung zu sein: Der grüne Exitus muss der Heilsbringer sein.

Als er nach der Arbeit endlich die Fallen aufstellen kann, stiefeln derweil gefühlte Abermillionen Biester über den Laminatboden. "Kein schöner Anblick", denkt er. Zumal die Nacht erneut ruft. "Super, Horror-Träume sind garantiert." Also schmeißt er alle 15 Minuten den Sauger wieder und wieder an. Derweil laben sich die ersten Imperialisten an dem guten grünen Zeug. Doch das Ergebnis ist lausig, denn die Juckattacken bleiben. Weitere sieben harte Tage kämpft er, ehe sich die kleinwüchsigen Parasiten geschlagen geben sollten. Vorerst, denn auf seinem Balkon rottet sich die nächste Armada bereits zusammen. Die Odyssee nimmt kein Ende - auch nachts in seinen Träumen nicht.

Dienstag, 1. Juni 2010

Mit Hirtenhut und Lederpeitsche

Da schlender ich in Dresden über den Flohmarkt an der Elbe entlang und fühle mich flugs an den Rio de la Plata gebeamt. Jetzt weiß ich es endgültig, der Sonnenstrahl und "Gauchito", das Maskottchen von 1978, haben mir den WM-Weg gewiesen und die Augen geöffnet: Argentinien packt es, Weltmeister 2010! Mit Hirtenhut und Lederpeitsche zum Titel Nummer drei - Zeit wird's!


PS. Nach dem krassen unterhosenlosen Löwen Goleo 2006, treibt nunmehr übrigens der Leopard Zakumi sein Unwesen. Ato, Nik und Kaz, die sogenannten Spheriksi, raubten uns 2002 den letzten Nerv, wer erinnert sich nicht - ich jedenfalls überhaupt nicht. Footix, der gallische Hahn, krähte 1998 jämmerlich. Striker, der olle Köter, kläffte '94. Wer auf Ciao steht, sollte mal in die Kneipe Italia '90 nach Köln-Kalk pilgern. Piquet '86, die feurige Chilischote, und Naranjito '82, die sprechende Orange, sind dagegen wieder kult. Tip und Tap 1974 stehen den beiden in nichts nach. Sie sehen aus wie Lolek und Bolek. Juanito 1970 hat auf jeden Fall den Hut auf. Das erste Maskottchen gab's '66: Der nur so vor Energie strotzende Willi, der englische Löwe, hatte ein extrem breites Kreuz.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Im Regen-Rausch

Am Morgen springt er unter die heiße Dusche, ist gut drauf und fühlt sich anschließend fit genug, um in den Arbeitstag zu starten. Mit frischen Klamotten macht er sich auf den Weg zu seinem Termin. Die Polizei kontrolliert heute Lkw. "Kann spannend werden", denkt er sich.


Doch sein Blick gen Himmel lässt nichts Gutes erahnen - ehe er ins Auto steigt. Prompt fängt es an zu prasseln. Der Himmel ergießt sich sintflutartig, seine Scheibenwischer rotieren bis zum Geht-Nicht-Mehr. Plötzlich kommt ihm der Italien-Urlaub wieder in den Sinn. Noch vor Monaten ergoss sich das Wasser gar durch das gesamte Zelt. Ein Regen-Rausch par excellence.




Doch wie von Wunderhand hört der Regen einigermaßen auf, als er die ersten Hände schüttelt und den Small-Talk vor Ort beginnt. Er holt erste Infos ein, notiert sie in seinem Block und beobachtet sozusagen lasterhaft. Die Laster-Fahrer hingegen blicken grimmig drein. Ers recht, als sich die Schleusen erneut öffnen und sich die Straße nahezu in einen reißenden Fluss verwandelt. Im Fluss ist allerdings sein Stift nicht mehr - sein roter Filzer gibt den Geist auf und einen Kulli hat er auch nicht dabei.


Während sein Geschriebenes sich mittlerweile veflüchtigt und das Papier nach und nach aufweicht, beginnt für ihn der amtliche Regen-Horror. Seine Klamotten triefen ohne Ende und entlang seiner Wirbeläule bahnt sich das Wasser seinen Weg in Richtung Ritze. Spitze, seine Laune steigt. Piepegal ist ihm mittlerweile das Treiben auf der Straße. Ordentlich durchgeweicht bricht er auf und fährt nach Hause. Er entkleidet sich und ein Schwall Wasser schwappt aus seinen Schuhen. Bis auf die Unterhosen ist alles klatschnass. Er verzieht sich erneut in die Dusche und beginnt nochmal von vorne. Diesmal bricht er allerdings schlecht gelaunt auf. Mai 2010 eben.

Dienstag, 11. Mai 2010

Wie bestellt und nicht abgeholt

Ein Gefühl, das jeder kennt: Es wird gewartet bis zum bitteren Ende und doch passiert nichts. Der Erlöser, in diesem Fall der Sperrmülldienst, kommt nicht - und das schon seit Wochen. Der Beckett-Klassiker "Warten auf Godot" bleibt ohnehin aktuell - und zwar in allen Lebenslagen. Doch wer schmeißt eigentlich solche Bulli-Sitze weg? Keine Ahnung. Der materielle Überfluss in unserer Gesellschaft macht's halt möglich. Absurd!

Mittwoch, 5. Mai 2010

Die Leibhaftigen

Er zieht sich aus, schaut sich an, blickt dann auf und stelllt fest: "Wow, Fetisch-Time ist angesagt." Doch die Könige und Königinnen der Speckfalten sollten erst noch kommen - gewaltig und authentisch kommen. Die vom Wanst zerfressenen lieben nunmal die Natürlichkeit.


Weil er selbst nicht gerade den klassischen Astral-Körper zur Schau stellen kann und die Knöchelchen bestenfalls an seinen Händen und mit Abstrichen am Schienbein sichtbar werden, lässt er zunächst aus sicherer Entfernung seinen Blick schweifen. Ja, in der Schwimmhalle tummeln sich bewegende Maschinen. Neben den Cellulite-Girls und den prachtvollen Hängebauch-Typen fällt er dann doch noch als Dünnili überraschenderweise irgendwie auf.
Der Fundus ist enorm hoch: Die Blamierprofis schieben sich unetwegt ins Wasser, verdrängen hektoliterweise das kühle Nass und bringen ihre Fettpolster gnadenlos ins Wallung - schwabbel, schwabbel!

Das, was man eigentlich nicht sehen will, bekommt hier nicht mal gratis geboten. Denn der Eintritt ist kinomäßig ganz schön happig. Happig sind auch die Körper, vor allem wenn die tätowierten Speckfalten sich selbst sezierend amtlich im Takt hin und her wallend-wabbelnd zerquetschen. Das Absaufen verhindern die selbstgezüchteten Rettungsringe. Auch die schlackernden Oberarme der XXXL-Models beeindrucken zutiefst. Tief lässt das Hüftgold blicken - in Massen nicht in Maßen lautet das Credo. Speckalarm!



Das unbezahlbare Gut wird stolz vor sich hergetragen, lieb umkost und wenn jemand eine größere Pocke präsentiert gar neidisch beäugt. Mann und Frau wollen schließlich im Duett eine gute Figur abgeben. Doch er bleibt im Niemandsland zwischen den gestählten Körpern und den absoluten Top-Fettleibern. Für ihn bleibt viel zu tun, so oder so.

Samstag, 24. April 2010

Wunschdenken

Da sitzt er nun auf einem für seine Verhältnisse nicht unerheblichen Batzen Kohle und weiß dennoch nichts damit anzufangen. Immer dann, wenn er in der Pflicht steht, etwas schenken zu müssen, verlassen ihn die kreativen Synapsen seines Brains. Seit Tagen überlegt er, wägt ab, kann aber aufgrund seiner Hirn-Schlaffheit nicht handeln.

"Ach, nö! Das isses nicht...kommt nicht in Frage, ist zu teuer, aber irgendwie gut. Genau das Richtige eigentlich. Da freuen die sich bestimmt drüber. Aber nee, meinste? Wohl eher doch nicht? Vielleicht ist es das? Mmhh, ich weiß nicht, eher nicht, wohl zu langweilig, zu unkreativ. Da machste dich lächerlich mit! Aber das ist doch irgendwie schon wieder so schlecht, dass es eigentlich verdammt nochmal cool ist. Nein, das passt doch eh nicht, aber irgendwie schon. Nee, die halten mich doch für verrückt, nee komm lass' es besser. Immer die gleiche Leier."

Als Schenker vor dem Herrn ist er in dieser Hemmisphäre eh nocht nicht in Erscheinung getreten, stets graut es ihm davor. Doch er gelobt Besserung - abseits der ganzen Gutschein-Kisten.

Dienstag, 20. April 2010

Tornadoartiger Staub-Sturm

Er rennt aus dem Büro, der Wind verteilt ein paar ordentliche Backpfeifen und zu allem Überfluss wirbeln die Staub- und Sandkörner tornadoartig durch die Luft. Das reinste Augenmassaker! War das die Aschewolke? Wahnsinn - Weltuntergang pur!

Heftige Würgattacken

Es ist einer dieser Tage, wo der Brechreiz maßlos ausufert. Vielerorts rottet sich heute wieder der braune Mob zusammen. Stichwort braun: Wo Scheiße reinkommt, kommt Scheiße rauß! Weg mit Euch - auf Nimmerwiedersehen!

Dienstag, 13. April 2010

Traditionsduell

Ein Klassiker: Die Duelle zwischen dem FC Liverpool und Borussia Mönchengladbach sind in die europäische Vereinsfußballgeschichte eingegangen. In den 70er Jahren trafen die Clubs gleich drei Mal aufeinander. Liverpool siegte jeweils im UEFA-Cup-Endspiel 1973 (3:0/0:2), im Finale des Cups der Landesmeister 1977 in Rom (3:1) sowie im Halbfinale desselben Wettbewerbs 1978 (1:2/3:0). Die Anhänger beider Clubs pflegen seit Jahrzehnten eine Fanfreundschaft. Zum 110-jährigen Jubiläum der Gladbacher treffen die Clubs nun am 31. Juli erneut aufeinander. You'll never walk alone.

Endspiel 1977

Sonntag, 11. April 2010

Back To The Roots V

Heute: Fußball-Songs


Schnöde, langweilig und für die Ohren zuweilen ein Graus: Fußball-Songs sind in der Regel an Peinlichkeit absolut nicht zu überbieten. Es gibt jedoch wenige Ausnahmen, dazu gehören emotionale Klassiker á la Garry & The Peacemakers mit You'll never walk alone , immer wieder grandios inszeniert von den Fans des FC Liverpool und hierzulande von den Anhängern des FC St. Pauli, oder aber revolutionäre und gleichsam punkige Songs, die irgendwie ganz weit vorne liegen. Zwei davon, darunter ein weniger bekanntes, gehören für rattenalarm zu den kultigen Meilensteinen der Fußball-Musikgeschichte. Welche weiteren legendären Tracks dürften Eurer Meinung nach nicht fehlen? Wer innerhalb eines Stadions gute Musik hören will, sollte ohnehin die Alte Försterei in Berlin-Köpenick aufsuchen. Bei Union sind schon in der Regel fette Songs angesagt.

Iron Henning - Union



Commandantes - Russheides Himmel

Sonntag, 4. April 2010

Dicke Eier

Montag, 29. März 2010

Urbane Uhrientierungslosigkeit

7.55 Uhr morgens. Die innere Uhr tickt vortrefflich: "Okay, wie passend". Er steht auf, rennt zum Fernseher und will sich den Start des Formel1-Rennens reinziehen. Seine Klüsen entdecken allerdings, dass da schon jede Menge Theater los ist - sprich, die Boliden Kreisen schon längst ihre Runden. "Hmmh, irgendetwas passt hier nicht", denkt er. Richtig. Uhrenalarm. Keine Chance für Nachtschattengewächse.


Er kratzt sich am Schädel und versucht, die am Morgen noch dürftige Ansammlung grauer Zellen wieder zu reanimieren. Ordnung muss schließlich sein. Er blickt nochmals auf die Uhr. "Alles okay, die Zeit passt. Jetzt ist es 8.01 Uhr. Aber wieso läuft dieses verdammte Rennen schon." Er schnappt sich die Fernsehzeitung und liest: Rennbeginn 8 Uhr. "Häh?!" Die vier Uhren in seiner Bude werden abgeklappert. Die fette Uhr in der Küche funktioniert eh nicht, verlässlich zeigt sie seit Monaten 11.22 Uhr an. Das nennt er konsequent. Die Herduhr wartet mit starken 8.04 Uhr auf, die am Schreibtisch meint es wäre 7.47 Uhr. "Was denn nun", fragt er sich. Er guckt ins Telefonbuch und will die Zeitansage anrufen, doch findet er die Nummer nicht. "Gibt's die überhaupt noch?"

Boah, die Krise ist da. Er zweifelt an seinem Verstand. "Immer diese Punk-Rock-Konzerte". Um Ausflüchte ist er nicht verlegen. Folglich legt er sich frustriert in die Koje. Zwei Stunden später steht er wieder auf, geht in die Küche und blickt auf die Herduhr. Sie scheint sich verschworen zu haben. 11.22 Uhr. Denn das zeigt auch die fette Uhr an. "Was geht hier denn ab", fragt er sich erneut. "Hirmäßig wohl nicht so viel." Die Uhrientierungslosigkeit nimmt kopfmäßig urbane Ausmaße an. Paranoid.



Dann fällt ihm ein, er könnte ja mal die Videotext-Uhr aktivieren. Die Atomuhr strotzt vor Energie. Sie zeigt 12.24 Uhr an. Super! Sommerzeit steht da auf Seite 100 in kleinen Lettern geschrieben. Genervt rennt er von Uhr zu Uhr und versucht in seinem Tran die aktuelle Zeit einzustellen. Nachdem er die Betriebsanleitung von seinem Herd stundenlang durchgerabeitet hat, steht dort abends endlich die richtige Uhrzeit: 18.46 Uhr. Wenigstens zeigt die fette Uhr immer noch beharrliche 11.22 Uhr an. Danke!

Dienstag, 23. März 2010

Ein statistischer Kniefall

Ein Hirnakrobat ist er eigentlich nicht, die wissenschaftliche Empirie langweilt ihn zutiefst und von der Stochastik hat er nur wahrscheinlich gehört. Doch wenn er die mathematische Teildisziplin Statistik wahrnimmt, dann grassiert in ihm das Fieber. Ein Fieber, das ihn immer wieder manisch werden lässt - zumindest wenn er Tabellen sieht. Fußball-Tabellen.


Im Netz, in Zeitungen oder im Videotext: Sein Gedächtnis verlangt immer wieder nach Statistik-Food. Wie ein Irrer zieht er sich wöchentlich, beinahe täglich, den aktuellen Ergebnisdienst rein. Fündig wird er stets. Wer, wann, wo, wieviele Punkte gesammelt hat, die Torjägerliste anführt oder Spitzenreiter der Ewigen Tabelle in Aserbaidschan ist: Das zu wissen, ist für einen Statistik-Freak ein absolutes Muss, ein zahlenmäßig orgiastisches Vergnügen. Zack, zack und schon sind die Infos von Liga eins bis in die Kreisliga D gepeichert. Wenn möglich bitteschön weltweit.


Wer das auch braucht, sollte unbedingt die schwedische Fußball-Statistik-Seite home.swipnet.se auswendig lernen. Eine Gourmet-Seite der ewig-harten Fakten, wenngleich optisch nicht optimal. Für Einsteiger reichen auch häppchenweise die Tapas der Fußball-Tabellen. Guten Appetit!

Mittwoch, 17. März 2010

Die Ratten der Kokosnuss

Virtuell ist er der Karibik schon ziemlich nah, als er während des Einkaufens Berge von Kokosnüssen erblickt. Heißblüzig sieht er sich dann gar an der Copa Cabana, die er zuletzt im Alter von zweieinhalb Jahren uninspiriert wahrgenommen hatte, neben Kokosnussmilch schlürfenden Sonnenanbeterinnen liegen.
Hechelnd läuft er nach Hause, macht es sich gemütlich und träumt wie "Hans-Guck-In-Die-Luft"vor sich hin. Dann springt er auf und schreitet mit nur so dahinstrotzenden Glücksgefühlen zur Tat. Unter den Argusaugen seiner Ratte nimmt er nicht das Messer in die Hand, um an der Dreiaugen-Seite der Kokosnuss einstechend, dieser den Saft der Lust zu entlocken. Nein, er greift brutal zum Hammer. Ein Hammer ist es auch, was ihn erwarten sollte. Die aromatische Duftwolke, die ihm entgegenbläst und seine Nase wie ein Schwein, das nunmehr erheblich Witterung aufnehmen würde, kräftig in Wallung bringt, lässt ihn nicht nur erahnen, das irgendetwas faul ist. Die rohe Fäulnis regiert in der Tat, muss er feststellen. Dass er sich soeben noch an der Copa Cabana wähnte, sollte gedanklich wesentlich schneller verfliegen als ein unangenehmer Direktflug ins Nirvana.



Ein Anflug von zuvor gedanklich dahintreibendem Hochmut ist es auch, der ihn zu Fall bringt. Das stinkende Biest hat ihn buchstäblich umgehauen. Fortan sieht er sich in einem übel riechenden Moloch, umgarnt von fiependen Ratten, devot in Bergen von Abfällen schwimmen. Bitterfeld. Das braune Innenleben, garniert mit kleinen Tierchen, die sich sichtlich pudelwohl in der gelblich schimmernden Soße freischwimmen, gibt ihm schließlich den Rest. "So ein verdammter Mist", prasselt es aus ihm heraus. Er ist durch und durch bedient und schmeißt emotionsgeladen die ganze Ladung in die Tonne. Tonnenschwer ist auch die Last seiner Qualen. Er beschließt, diesen den Kampf anzusagen und hockt sich sptzbübisch vor die Glotze. Nein, so ganz ohne Kokosnuss geht's dann doch nicht. Er kickt sich wieder und begibt sich schnurstrack in eine Oase des schwarzen Humors. Ritterlich.

Donnerstag, 11. März 2010

Ans Schwarze Meer gebeamt

Song des Monats Vol. I:



Abflug: Funky, housig und popig-elektronisch - Caribou' s brandneuer Song "Odessa" ist ein Hammer und zugleich Vorbote für die nun wieder anstehenden heißen Zeiten. Der Drive des Songs des Kanadiers kommt nicht nur groovy daher, sondern bringt den Körper mit einer Portion Erotik nicht nur dank des Basses geradezu in Wallung. Tip: Download unter www.caribou.fm/swim_download/ lohnt sich.

Montag, 8. März 2010

Bis ultimo

Das Hirn muss rauchen! Nach drei Wochen Urlaub und zahlreichen privaten Nachtschichten geht es nun wieder kräftig ans Werk. Es gilt ab sofort wieder, nicht nur die Norm zu erfüllen. Immer schön produktiv und kreativ sein. Danke Adolf Hennecke - Aktivist erster Stunde.

Mittwoch, 3. März 2010

Un triunfo de prestigio


Ballsicher, abgezockt und zumindest in Nuancen stark: Die Argentinier haben nach der schwachen WM-Quali beim verdienten 1:0 Sieg über Deutschland nach langer Zeit mal wieder ihr wahres Gesicht gezeigt und erfolgreich für die WM-Pleite von 2006 Revanche genommen. Vor allem die erste Halbzeit stimmt optimistisch. Die individuelle Klasse á la Messi, Mascherano, Veron & Co. gab letztlich den Ausschlag. Überraschend glänzten die Argentinier diesmal sogar in taktischer Hinsicht. So ist den Himmelblauen bei der WM in Südafrika schon einiges zuzutrauen. Zu tun bleibt allerdings noch viel. Das gilt ebenso für die Deutsche Elf. Was meint Ihr?

Sonntag, 28. Februar 2010

Der stürzende Fußmeister

Gleitschuh-Weltmeister war er bei den U5-Junioren, Schlitten-Vizemeister wurde er auf der Todespiste seines Heimatberges und ohnehin sollten weitere unzählige Titel in seinen Träumen folgen. Es war allerdings 1986 als er bis dato zum letzten Mal seine magischen Füße in Schlittschuhe steckte. Die Quittung für seine 24-jährige Abstinenz sollte prompt folgen: Denn der Olympiasieg im Füßezerquetschen sollte bedingungslos seiner werden.

Als er an der Eisbahn ankommt, wähnt er sich im siebten Himmel. Nachdem er sich für die Eishockey-Schlittschuhe und nicht für die schwarzfarbigen Eiskunstlauf-Dinger entschieden hatte, sieht er sich gedanklich zum wiederholten Male den Puck ins Netz hämmernd orgiastisch jubelnd vor den Menschenmassen dahin treiben. Doch Wunschträume und Realitäten liegen manchmal eben doch meilenweit auseinander.

Bereits beim Anziehen der Schlittschuhe bemerkt er, wie der einstmals vor Elan nur so sprühende Meister aller Klassen eingerostet ist und nunmehr seinem sportliche Fiasko entgegenschlittert. Ein Knick und schon landet er stolpernderweise, nachdem er zuvor wie ein waschechter Schneider die ellenlangen Seilschaften Öse für Öse verschnürt hatte, auf dem harten Gummiboden der Tatsachen. „Was geht hier denn ab? Krasse Nummer“, gibt er völlig erstaunt zum Besten. Die Vier- bis Achtjährigen lachen sich schlapp. Er stimmt mit einem wimmernden „das gibt’s doch gar nicht“ ein.

Er steht auf. Schmunzelt noch ein „super-heftig“ heraus, während andere Eisbahnfetischisten seinen leicht verwirrten Gesichtsaudruck wahrnehmen. Er scheint entlarvt. Wie auf Eiern laufend, wagt er dennoch den etwa 20 Meter langen Gang nach Canossa. Doch die Eisfläche entpuppt sich wenig später als ein Ort des Grauens. Zwei Eiskunstlauf-Freaks, die er Sodom und Ghomorra nennt, gleiten wie die Gazellen an ihm vorbei, andere fahren im Eishockey-Style grandios rückwärts, drehen Pirouetten und sind enorm cool. Cool sind bei ihm nur die Schlittschuhe - und vor allem das Eis mit dem er noch näher Bekanntschaft machen sollte.

Die ersten Schritte klappen dann wider erwarten erstaunlich gut. Doch wenige Augenblicke später erweist sich sein unerwartet gewonnenes Freiheitsgefühl als ein Trugschluss, denn er sollte seinem Gleichgewicht alsbald einen dramatischen Test unterziehen.
Als er sich mit einem Affenzahn in Richtung Kurve bewegt und von einem der Eislaufprinzen tuschiert wird, verliert er den Halt und donnert schnurstracks gegen die Bande. Der Check sollte Folgen haben.

Fortan wankt er wie ein vom Alkohol gezeichneter Deliriumpapst über das Eis, dazu gesellt sich ein stechender Schmerz, der permanent seine Füße drangsaliert. Seine geknechteten Füße sind zwar ohnehin mit etwa 11 Zentimeter nicht allzu breit, doch die Nieten seiner Schlittschuhe graben sich in die Seiten seiner Mauken und quälen ihn ergiebig. Doch nicht nur mit jämmerlichen Quetschungen hat er zu kämpfen: Die Kufen unterhalb seines Schuhs, die sich umzukehren scheinen, gravieren sich gefühlt wie eine rasiermesserscharfe Klinge in die Sole ein. Er meint, Runde um Runde dahinzusiechen. Flugs entscheidet er sich, das Experiment abzubrechen. Er steuert auf den Ausgang zwischen den Banden zu und grüßt schließlich erneut den Himmel mit seinen Schlittschuhen. Sense. Sehr devot kriecht er von der Eisfläche und schleppt sich dann in die Umkleide. Dort zieht er die Dinger aus, wirft sie in die Ecke und schmollt. Beim Anblick seiner mit einem Nietenmuster versehenen Füße, die sich ihm bläulich schimmernd dank der Quetschungen entgegenstrecken, kullern mental die Tränen der Enttäuschung. Nichts war es mit einem realen Olympiasieg. Den will er aber spätestens in 24 Jahren einstreichen. Dann nämlich wird er wohl mit Stahlplatinen, die die Knöchelchen seiner Füße zusammenhalten werden, antreten. Traumatische Träume.

Montag, 15. Februar 2010

Ratten-Montag II



Zechen, blechen und rächen: In den Karnevalshochburgen wird bereits seit Donnerstag, der Fastnacht der ollen Weiber, kräftig abgeschunkelt. Hier und dort werden auch heute wieder alte Liebschaften gnadenlos reaktiviert. Da haben es die Ratten wesentlich leichter: Sie reißen die Vögel der Nacht täglich - und zwar ohne mit der Wimper zu zucken. Delikat.



Dienstag, 9. Februar 2010

Der Herr der Pickel

Wie in Zeitlupe greift er mit seinen grazil wirkenden Fingern an seinen Schädel - irgendetwas juckt jämmerlich. Prompt ahnt er schon, was ihn erwartet. Er berührt die zahlreichen Krater aber auch die Hügel, die sich wie ein eruptionsfreudiger Vulkan auf seinem Kopf erheben. Zack - und schon spritzt die dezent gelblich-grün schimmernde Masse heraus. Der Druck ist weg, aber der Eitersee bahnt sich erbarmungslos seinen Weg. Sein Gesicht gleicht dem Kabinett des Grauens in seiner reinsten Form. Er ist der Herr der Pickel.

"Nein", denkt er. "Nicht schon wieder!" Doch er muss einsehen, dass die Kopf-Akne erneut regiert. Zahlenmäßig ist er mittlerweile bei begrabschten 17 Pickeln angelangt, mal klein und fein, mal wie Felsen, die sich an der Brandung des Eiters köstlich laben. Vor dem Spiegel tastet er die dicksten Brocken ab und prüft mit zitternden Händen, was machbar ist. "Mmmh, der Vulkan ist ganz schön aktiv", murmelt er. "Dieses Prachtexemplar könnte ich wohl ausdrücken."


Er setzt beide Zeigefinger an und dann geschieht es: Die Fontäne - die Quelle allen Übels - stößt heraus und spritzt hemmungslos wie ein Geysir gegen den Spiegel. Er wähnt sich mental in Island, und als sich dann der Eruptionskanal endlich schließt, allerdings nicht ohne noch ein wenig blutiges Lava nachfließen zu lassen, ist sein Schädel samt interner Hirnmasse traumatisiert. "So kann es nicht weiter gehen", brabbelt der Herr der Pickel. Was soll er tun?

Eine neuerliche Attacke ist bereits im Anmarsch. Dann kommt ihm der Weltmeister des Ausdrückens in den Sinn. Er gehört einer ganz speziellen Spezies der Drückerkolonnen an - bekannt auch unter dem Namen "Der Mann, den sie Stirn nannten". Sein Markenzeichen: Fingern, ohne die Nerven zu verlieren. Völlig abgebrüht bewundert er sodann das ganze Ausmaß. "Wow, mit den Biestern erregst du nicht nur bei mir Aufsehen", sagt Stirni mit einem breitem Grinsen, das bereits seine volle Vorfreude endlich Hand anlegen zu können zum Ausdruck bringt.

Mit Glanz in den Augen schreitet er zur Tat: "So etwas habe ich ja noch nie gesehen", sagt er schmunzelnd, während er sich das Kinn mit den Fingern seiner rechten Hand reibt. Diese sind es auch, die wenig später mit extrascharfen Nägeln ausgestattet die Eiter-Kanäle öffnen sollen.

Zack - und schon geht die Finger-Orgie los. Schlag auf Schlag massiert er zunächst die Kolonie der wabbelnden Schmuckstücke. Dann ist er auf dem Gipfel der hochexplosiv-bakteriellen Mischung angelangt. Er kneift seine Augen zusammen und dann schießt plötzlich die schleimige Urgewalt aus dem Schädel seines Patienten heraus. Glücksgefühle allerorten. Eine Meisterleistung. Diese Sternstunde verschlägt ihm die Sprache, erst recht, als der Mann, den sie Stirn nannten, voller stolz seinen vom Pilz zerfressenen Fußnagel zeigt. "Ein Prunkstück", erkennt der Herr der Pickel, der nun als Narbenmann für Aufsehen sorgen will, neidlos an. Fetisch kommt eben gut an.

Mittwoch, 3. Februar 2010

Erschütternd bestechend

Kult-Filme Volume II:

Perfekt, spannend und abgedreht: John Carpenters zweites Werk "Assault on Precinct 13" (dt. Titel Assault - Anschlag bei Nacht) aus dem Jahr 1976 ist ein Meisterwerk und besticht neben den Akteuren, den drei zusammenführenden Handlungssträngen auch durch die spannungsumsetztende Komposition seines selbstinszenierten Synthi-Sounds.



Zur Handlung: Eine Polizeistation in einem gottverlassenen Ghetto von L.A. soll geräumt werden. Die meisten Cops sind bereits verschwunden, die Telefonleitungen gekappt, lediglich eine Notbesetzung hält die Stellung. Da taucht erst ein Transport mit drei verurteilten Mördern auf. Wenig später schlägt sich ein apathischer Mann mit letzter Kraft vor seinen Verfolgern - Mitglieder einer brutalen und ultrahoch bewaffneten Gang - bis zum Polizeirevier durch. Zuvor hatte er sich an den Tätern, die seine Tochter kaltblütig ermordeten, gerächt. Wie eine besessene Todesbrigade belagern die Gang-Freaks die von der Außenwelt abgeschnittenen Polizeistation und zwingen die Eingeschlossenen, die sich allesamt solidarisieren, zu einer erbitterten Schlacht um Leben und Tod.



Der Film, eine Hommage an den Western Rio Bravo, kommt im Stile der 1970er Jahre nüchtern, knallhart - vor allem die nachdenklich stimmende und zutiefst erschütternde Eiscreme-Szene - aber ohne tasächliche Effekthascherei aus. Fazit: Ein grandioser Hammer mit einer ordentlichen Portion Thrill. Unvergessen und immer wieder sehenswert.

Mittwoch, 27. Januar 2010

Zungenmassaker

Er hat Schmacht ohne Ende, keine Zeit und reißt deshalb ohne mit der Wimper zu zucken die Asia-Fertigsnack-Tüte auf. Zehn Minuten später wähnt er sich im kulinarischen Olymp der Gaumenfreuden.

Weil er ja so auf scharfe Gerichte steht, meint er, dass sich noch ein paar Chili-Schötchen dazu gesellen sollten. Doch was er dann erleben sollte, hat ihm wahrhaftig die Schuhe komplett ausgezogen. Er nimmt die Gabel, schiebt sie sich in den Mund und denkt: "Wow, endlich Futtern wie bei Muttern." Er kaut - nein, eigentlich schlingt er die ersten drei Happen einfach nur runter - und sieht sich plötzlich beim nächsten Atemzug in der Hölle schmoren.

Er reißt den Mund weit auf, krächzt, fängt an zu Würgen, läuft in seiner Bude auf und ab und kann es nicht fassen: Er verdreht die Augen, seine eigentlich nicht vorhandene Brustbehaarung steht standhaft und die Schläfen ringen mit den Schweißtropfen. Was soll er tun? Wie im Affekt zieht er sich den zuckerreichen Eistee rein. Er sollte es bereuen. Die Eingeweide ziehen sich zusammen. Die Schärfe, die zuvor nur in Nuancen spürbar war, schlägt durch - die Speiseröhre bebt, der Magensaft wippt kräftig. Er greift sich an den Hals, schnürt seine Kehle ab und windet sich wie ein reudige Ratte am Boden, die soeben Gift in Reinform genießen durfte. Er braucht dringend einen "Painkiller".



Er rennt ins Bad und zunächst blickt er in den Spiegel. Mit Entsetzen sieht er seine feuerrote Zuge garniert mit kleinen, aber feinen Pusteln und Bläschen. Er beschließt den Duschkopf zu nutzen und spritzt sich eine amtliche Ladung Wasser in den Gaumen. Die Augen werden größer, nichts passiert, er gerät in Panik.



Dann haut er sich noch zusätzlich eine schicke Mundspülung in den Hals und dreht durch! Nein, ein erfahrener Thai-eat-Eater ist er nicht. Morgen gibts Milchreis mit Zucker und Zimt.

Donnerstag, 21. Januar 2010

Rattenkalt


Eine Plage: Immer mehr ummantelte Menschen fühlen sich vom Wetter gepeinigt. Die Minusgrade lassen fast jeden erschaudern. Doch einer wahren, niederträchtig-dreckigen Ratte schlägt die Saukälte niemals wirklich entgegen. Sie weiß stets, wo das Brain-Futter zu holen ist...Zieht Euch warm an!

Montag, 18. Januar 2010

Foetor ex ore - einfach atembraubend

Aufgedonnert kommt Madame ins Büro, lasziv dreht sie den Zeigefinger in den nach hinten wallenden Schal ein. Ihre roten High-Heels versprechen nur das Beste. Ihm verschlägt es die Sprache. Denn sie sieht nicht nur atemberaubend aus.

Schnellen Schrittes eilt sie auf ihn zu, reicht ihm die Hand und streichelt die dahinschmelzende Oberfläche seiner Haut mit ihren scharfkantigen Fingernägeln. Ihre strahlendweißen Zähne funkeln im Duett mit ihren tiefblauen Augen. Adrett setzt sie sich auf den ihr angebotenen Stuhl. Sie will es, sie will es wissen -eindeutig. Er bleibt äußerlich cool, innerlich dreht er jedoch komplett durch.


Erst recht als die flüchtigen Schwefelverbindungen aus ihrem von feurig roten Lippen umrahmten Schmollmund zart hinauswehen. Ein Schwall zersetzter Bakterien bahnt sich raffiniert seinen Weg. Der Riechkolben ackert kräftig. Das Parfüm ist umwerfend delikat. Die Konzentration ihres Duftstoffes haut ihn buchstäblich um. Das Begehren, sie loszuwerden, nimmt rasant zu. Doch sie redet sich rasend in Ekstase.

Er wendet sich dezent ab, bewegt den Zeigefinger von links nach rechts entlang seiner Nase und entwickelt eine unglaublich geruchsintensive Antipathie. Doch der Nebel will sich einfach nicht lichten - der Muff treibt sein kolossales Unwesen. Die angeschwollenen Mandeln werden sichtbar. Ihm wird speiübel.

Doch dann fällt ihm ein, dass er schnellstmöglich zu einem Termin muss. Die Abschiedszeremonie beginnt. Auf 1,85 Meter Entfernung bedankt sie sich für das intensive Gespräch. Sie lacht herzhaft aus vollem Hals. Voll ist nun auch sein Maß. Er schwangt, verdreht die Augen und sinkt beinahe vollkommen geplättet zu Boden. Doch je mehr er sich ihren Füßen nähert, desto mehr steigt sein endloses Verlangen sie zu verabschieden. Er schreit innerlich um Hilfe, kniet in Gedanken nieder und fleht darum, erlöst zu werden. Dann ist sie weg, nicht ohne ihm noch einmal den Hauch eines langatmigen Lächelns entgegenzuwerfen. Schließlich findet er auf der Toilette die Vollkommenheit der extravaganten Gerüche...