Mittwoch, 9. Juni 2010

Imperialistische Parasiten

Die Nacht war hart. Nachdem er im Schlafwettbewerb klar den Kürzeren gezogen hat und stattdessen wandelnd durch die Bude gestromert ist, war am Morgen klar, dass er sich wie gerädert fühlen musste. Als er sich dann doch in der Lage fühlt endgültig aufzustehen, bewegt er sich gemächlich Richtung Schlafzimmertür. Er bleibt stehen und streckt sich ausgiebig. Doch plötzlich durchdringt ihn ein komisches Gefühl.


Er blickt zu seinen Füßen und sieht das gesamte Ausmaß des Dramas: Eine bewgende Masse in Form einer Armee bahnt sich den Weg entlang seiner Wadenbehaarung in Richtung Genitalbereich. Er hüpft, springt und Flucht ohne Ende als er sich am gesamten Körper anfängt zu kratzen. Kolonnen von Ameisen versuchen ihn zu kolonialisieren. Das Urinat der Biester nagt jämmerlich an ihm, während er in einer komischen, nennen wir es Kot-Pfütze, steht. Wie von Sinne streift er sich die Viecher vom Leib und holt flugs den Sauger.

Doch weil er zwischen den normalen Streitkräften zudem die fliegende Variante entdeckt, ist der zu erledigende Job kein leichtes Unterfangen. Schließlich gelingt es ihm dennoch, wobei er, als er in die Küche vordringt, eine weitere Dringlichkeitssaukaktion starten muss. Völlig fertig rennt er unter die Dusche und denkt nach. Denn er weiß, er muss erst das Nest ausräuchern. Doch wie? Haarsträubende Ideen zermartern sein Hirn. Die Chemie-Keule scheint die naheliegendste Lösung zu sein: Der grüne Exitus muss der Heilsbringer sein.

Als er nach der Arbeit endlich die Fallen aufstellen kann, stiefeln derweil gefühlte Abermillionen Biester über den Laminatboden. "Kein schöner Anblick", denkt er. Zumal die Nacht erneut ruft. "Super, Horror-Träume sind garantiert." Also schmeißt er alle 15 Minuten den Sauger wieder und wieder an. Derweil laben sich die ersten Imperialisten an dem guten grünen Zeug. Doch das Ergebnis ist lausig, denn die Juckattacken bleiben. Weitere sieben harte Tage kämpft er, ehe sich die kleinwüchsigen Parasiten geschlagen geben sollten. Vorerst, denn auf seinem Balkon rottet sich die nächste Armada bereits zusammen. Die Odyssee nimmt kein Ende - auch nachts in seinen Träumen nicht.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was Du auch immer erlebst... unglaublich

Anonym hat gesagt…

Bin halt eine reudige Ratte!

rattenalarm