Dienstag, 9. Februar 2010

Der Herr der Pickel

Wie in Zeitlupe greift er mit seinen grazil wirkenden Fingern an seinen Schädel - irgendetwas juckt jämmerlich. Prompt ahnt er schon, was ihn erwartet. Er berührt die zahlreichen Krater aber auch die Hügel, die sich wie ein eruptionsfreudiger Vulkan auf seinem Kopf erheben. Zack - und schon spritzt die dezent gelblich-grün schimmernde Masse heraus. Der Druck ist weg, aber der Eitersee bahnt sich erbarmungslos seinen Weg. Sein Gesicht gleicht dem Kabinett des Grauens in seiner reinsten Form. Er ist der Herr der Pickel.

"Nein", denkt er. "Nicht schon wieder!" Doch er muss einsehen, dass die Kopf-Akne erneut regiert. Zahlenmäßig ist er mittlerweile bei begrabschten 17 Pickeln angelangt, mal klein und fein, mal wie Felsen, die sich an der Brandung des Eiters köstlich laben. Vor dem Spiegel tastet er die dicksten Brocken ab und prüft mit zitternden Händen, was machbar ist. "Mmmh, der Vulkan ist ganz schön aktiv", murmelt er. "Dieses Prachtexemplar könnte ich wohl ausdrücken."


Er setzt beide Zeigefinger an und dann geschieht es: Die Fontäne - die Quelle allen Übels - stößt heraus und spritzt hemmungslos wie ein Geysir gegen den Spiegel. Er wähnt sich mental in Island, und als sich dann der Eruptionskanal endlich schließt, allerdings nicht ohne noch ein wenig blutiges Lava nachfließen zu lassen, ist sein Schädel samt interner Hirnmasse traumatisiert. "So kann es nicht weiter gehen", brabbelt der Herr der Pickel. Was soll er tun?

Eine neuerliche Attacke ist bereits im Anmarsch. Dann kommt ihm der Weltmeister des Ausdrückens in den Sinn. Er gehört einer ganz speziellen Spezies der Drückerkolonnen an - bekannt auch unter dem Namen "Der Mann, den sie Stirn nannten". Sein Markenzeichen: Fingern, ohne die Nerven zu verlieren. Völlig abgebrüht bewundert er sodann das ganze Ausmaß. "Wow, mit den Biestern erregst du nicht nur bei mir Aufsehen", sagt Stirni mit einem breitem Grinsen, das bereits seine volle Vorfreude endlich Hand anlegen zu können zum Ausdruck bringt.

Mit Glanz in den Augen schreitet er zur Tat: "So etwas habe ich ja noch nie gesehen", sagt er schmunzelnd, während er sich das Kinn mit den Fingern seiner rechten Hand reibt. Diese sind es auch, die wenig später mit extrascharfen Nägeln ausgestattet die Eiter-Kanäle öffnen sollen.

Zack - und schon geht die Finger-Orgie los. Schlag auf Schlag massiert er zunächst die Kolonie der wabbelnden Schmuckstücke. Dann ist er auf dem Gipfel der hochexplosiv-bakteriellen Mischung angelangt. Er kneift seine Augen zusammen und dann schießt plötzlich die schleimige Urgewalt aus dem Schädel seines Patienten heraus. Glücksgefühle allerorten. Eine Meisterleistung. Diese Sternstunde verschlägt ihm die Sprache, erst recht, als der Mann, den sie Stirn nannten, voller stolz seinen vom Pilz zerfressenen Fußnagel zeigt. "Ein Prunkstück", erkennt der Herr der Pickel, der nun als Narbenmann für Aufsehen sorgen will, neidlos an. Fetisch kommt eben gut an.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was bist du eigentlich für ein Ekelpaket?

Gruß A.

Anonym hat gesagt…

Das ist wie bei den Pickeln. Irgendwann staut sich soviel an, erhöht sich der Druck ins Unermessliche, so dass es einfach rausquillt.

Anonym hat gesagt…

Ganz schön eklig, am besten du trägst ein Ganzkörper-Kondom, :-))

Anonym hat gesagt…

Gute Idee, vielleicht helfen ja die entzückenden kleinen Spermatozyten...

Anonym hat gesagt…

Was geht denn jetzt hier ab? Weitere Ratschläge sind willkommen

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