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20 Jahre nach dem Mauerfall. Das bedeutet 20 Jahre emotionale Glückseligkeit - und zwar für Ost-und Westdeutsche gleichermaßen.
Den historischen Leistungen der nach Freiheit strebenden Menschen in der damaligen DDR, die Montag für Montag mutig, trotz Ressentiments, auf den Straßen der „demokratischen Republik“ ehrlich und voller Hoffnung für Veränderungen protestierten, gebührt ein Leben lang über Generationen hinweg tiefster Respekt.
Diesen ließen bereits viele unmittelbar oder wenige Jahre nach der Wende vermissen. Enttäuschungen hüben wie drüben, hausgemachte Probleme hier und dort, verschiedene Mentalitäten, fehlendes Verständnis - kein wirkliches Miteinander. Die Liste ist lang.
Dabei könnten Politiker mehr als nur phrasendreschend Brücken bauen.
Insofern ist der Ansatz von Brandenburgs Ministerpräsidenten Matthias Platzeck mit einer direkten Auseinandersetzung mit der Nach-Nachfolgepartei der SED mehr als nur ein Versuch wert. Vergessen sollte niemand, verherrlichen schon gar nicht, aber ständig den Verrat an den Idealen zu kolportieren, kann auch nicht der heilbringende Weg sein. Außerdem: Bagatellisieren will Platzeck nicht, schon gar nicht, weil er selbst aus der Bürgerbewegung kommt. Klischees will ohnehin niemand mehr hören.
Weil sich zudem die Vorurteile vom Besser-Wessi oder Jammer-Ossi, so abgedroschen es auch klingt, zum Teil immer noch halten, sollte sich jeder nocheinmal die Bilder der Wendezeit im Herbst des Jahres 1989 vor Augen führen. Insbesondere der 4. November 1989 war ein Meilenstein in der Geschichte Deutschlands, als sich auf dem Alexanderplatz in Berlin Hunderttausende emotional Gehör verschafften.
Das wunderbare Wunder wird zwar auch von Politikern gebetsmühlenartig gepriesen, doch nicht sie waren es, die den Weg für den Einsturz der Mauer ebneten. Der Drang der Menschen war stärker als die staatliche Willkür. Und das müssen vor allem auch Ewiggestrige akzeptieren. Nein, es war nicht alles schlecht in der DDR. Ja, Ostalgiker dürfen auch zurückblicken, doch herbeisehnen sollten sie den Schoß der einstigen Staatsmacht nicht. Die Zukunft ist es, die ein jeder im Blick haben sollte. Denn auch im wiedervereinigten Deutschland kann es sich lohnen, für herbeigesehnte Rechte aufrichtig zu demonstrieren. Wir sind das Volk!
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