Montag, 5. Oktober 2009

Mann-O-Mann

Die Sonne knallt. Die Euphorie ist riesig. Doch am Ende ist die Erschütterung groß, denn die Zeche zahlt das Hirn. Wenn drei Freaks von der Kette gelassen werden, kann das nur in einem umnebelten Desaster enden.

Berlin. 13 Uhr. Der Kopf ist schwer, doch die Stimmung steigt: Das polnische Nationalgetränk in der braunen Variante ist nach dem Vorabend verdaut. Rauf aufs Rad, Sightseeing ist angesagt. Wow, das Wetter verspricht einiges. Kein Wunder, dass die Kehle austrocknet. Die Lüstlinge brauchen eine Pause. Klar, der Lustgarten frohlockt mit all den sich absolut frei fühlenden Liebenden der Welt. Die freie Welt ist es auch, welche das Lechzen nach unermesslicher
Ist-Mir-Doch-Egal-Stimmung geradezu erneut heraufbeschwört. 15.30 Uhr. Hier und da ein Foto-Motiv und hüben wie drüben ein frisch-perlendes Helles. Auf der Wiese lungern sie herum, quatschen, hauen sich noch eine richtig miese Curry rein und bleiben dennoch extrem gut drauf.



Die Steherqualitäten sind wieder aktiviert, die Synapsen aber noch nicht vollends ausgeschaltet. Jetzt heißt es, das Gut-Drauf-Sein in die richtigen Bahnen zu lenken. Kein Problem, Kumpel besuchen, beim Gartenfest ein wenig Small-Talk halten und den Schluckapparat ordentlich tunen.Und siehe da, die Brüder laufen wieder auf Hochtouren und sind völlig angefixt. 19.45 Uhr. Der stotternde Leber-Motor nimmt Fahrt auf. Schnell noch 'ne Pizza im Lokal und schon sind alle eingenordet - wären da nicht ein bayerischer Berliner und ein waschechter Österreicher am Start gewesen. Die Hirnakrobaten hatten es extrem drauf. Die Palette der Gesprächsthemen hätte im Normalfall niemals innerhalb von 30 Minuten abgehandelt werden können. Gut, die Brüder Widerwillen setzten das Attribut Don Promillos konsquent um. Das Logbuch im Hirn war reingewaschen, die Festplatte implodiert. Auf Wiedersehn.




Allem Bla-Bla zum Trotz, weiter auf die Piste. Schnell noch Madame eingepackt und ab in die Kneipe. 21.30 Uhr. Der Hahn läuft. Chin Chin hier - salud dort. Das Grinsen lässt sich nicht wegleugnen. Ein paar Beschleuniger und schon geht es nach einer kurzen Würg-Einlage unserer Kollegin weiter zu den Basken - irgendwelche Antifa-Freaks, dem der Klassenkampf a la Eta ins Gesicht geschrieben steht. Puh, waren die drauf. Der Fotoapparat wäre beinahe konfisziert worden - und das obwohl keiner von uns einen Porno-Balken trägt. Uns reicht's. Schnell noch ein zweistündiges gratis Bahn-Abenteuer bis Ruhleben, ins Taxi und Licht aus. 5.15 Uhr. Die Zeche zahlt das Hirn. Massaker.

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