Heute: Kraftwerk - Die Pioniere elektronischer Musik
Sie sind die Vorreiter einer Generation, die vermehrt in ein weitgehend unbekanntes aber doch ausuferndes technisiertes Zukunftsszenario schlittert. Die Düsseldorfer Band Kraftwerk hat zu Zeiten von Jimi Hendrix, The Doors & Co. ein für die damalige Ära unglaubliches Kontrastprogramm geliefert. Langhaarige waren verstört, Funky-People verwirrt und Schlager-Fuzzis wähnten sich bereits damals in der Endzeit. Das war 1970 als Ralf Hütter und Florian Schneider-Esleben die Band gründeten.
Mit ihrem Sprechgesang setzten Kraftwerk neue Trends. Auch die künstlich erzeugten Klänge mit minimalistischen Texten unterlegt, die im Ausdruck Kälte und düstere Szenarien in den jeweiligen Hirnen immer noch auslösen, sorgten für Irritationen - erfolgreiche Irritationen. Denn der Song "Radioaktivität" belegte schließlich 1975 wochenlang die Nummer eins der französischen Charts.
Es folgten wegweisende Alben, wie zum Beispiel das Sechste "Trans Europa Express". Schon kurz nach der Veröffentlichung wurde der gleichnamige Titelsong in den Ghettos von New York populär und zur Blaupause für den Grundrhythmus der neuen Musikrichtung. Bei Grandmastar Flash, ein bekennender Kraftwerk-Fan, ist das faktisch nicht zu überhören.
Mit dem Song "Die Roboter" hat die Band dem Techno dann endgültig den Weg geebnet. Als lebende Roboter (mit grauen Hosen, roten Hemden, schwarzen Krawatten mit sequenzierenden roten LEDs) treten sie 1978 im TV auf. Legendäre Enszeitsstimmung.
Mit dem Klassiker "Das Modell" stürmen Kraftwerk die Spitze der englischen Charts. Rammstein covern den Song im Industrial-Style Jahre später.
Ihre rar gesäten Live-Konzerte finden weltweit großen Anklang, vor allem in Italien, Frankreich, Schweden und Japan.
Das 1986er Album "Electric Café" ist an Minimalismus in Sachen Gesang und Emotionslosigkeit kaum zu überbieten. Dennoch eroberte der ausgekoppelte Titel "Musique Non Stop" die Charts.
Fett hingegen bleibt die "Tour de France"-Version aus dem Jahr 2003. Mit dem Stück haben Kraftwerk ihren Stil angepasst und die wie immer die Zeichen der Zeit erkannt.
Fazit: Kraftwerk bleibt eine zeitlose Band. Sie wird in den hiesigen Sphären und darüber hinaus ihren Platz in der Musik-Geschichte behalten.
Eines steht aber ohnehin fest: Neben zahlreichen Techno-Freaks haben sie unzählige Bands und Interpreten beeinflusst, darunter Depeche Mode, Front 242, Human League, Afrika Bambaataa, David Bowie und Gary Numan.
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